Ein Medienbildungssystem für digitale Anfänger

Als Reaktion auf die Veröffentlichung Digitale Strategie 2025 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Jahr 2016, beschäftige ich mich in meiner Thesis mit dem Mangel an Medienbildung für Digital Immigrants (DI). Diese Personengruppe schließt alle ein, die nicht mit digitalen Medien aufgewachsen sind und erst im Erwachsenenalter damit in Kontakt treten (Prensky, 2001). Um selbstbestimmt an dem immer digitaler werdenden gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können, sollten auch sie die Möglichkeit haben ihre Kompetenz mit digitalen Technologien auszubauen. Das heißt nicht nur zu wissen, wie man ein Smartphone benutzt, vielmehr Verbindungen herstellen, Entscheidungen treffen, persönliche Vorteile erkennen und nutzen können.

Die Arbeit verbindet Service Design mit dem Bildungssektor und gibt Einblicke, wie von aktiver User-Research profitiert werden kann, um im Speziellen ein besseres Verständnis für DI und deren Bedürfnisse zu bekommen.

Während der Observierung eines Computer Kurses für Anfänger, hatte ich die Möglichkeit die Lernerfahrung der DI mit digitalen Funktionen, Bedienmustern und Abläufen zu untersuchen. Dies hat mir ermöglicht Schwierigkeiten zu ermitteln und den Ablauf der Lernerfahrung aufzuzeigen. In einem später durchgeführten Co-Creation Workshop mit der Zielgruppe der DI, wurden diese Schwierigkeiten genauer untersucht. Als eine Erkenntnis der Arbeit konnten die Hürden identifiziert werden, die im Lernprozess von den DI überwunden werden müssen.

Das entwickelte System, bestehend aus fünf Komponenten, verfügt über Hilfs- und Lernmaterialien, sowohl digital als auch analog. Es schlägt eine Brücke zwischen dem Unbekannten und den gewohnten Mustern, mit denen der DI während der Lernerfahrung konfrontiert wird.

Prensky, Mark (2001). Digital Natives, Digital Immigrants. MCB University Press, Vol. 9 No. 5, October 2001